Zwischen zwei Welten: Familie und Politik

Der politische Herbst schlug für mich – nach einem angenehmen Sommer – gefühlt von einer auf die andere Woche wie eine Bombe ein. Zahlreiche Termine und Sitzungen und zwei Bundesratswochen im Oktober standen auf dem Programm. Dazu kamen die Spielgruppeneingewöhnung meines älteren Sohnes, diverse Erkrankungen von meiner Familie und mir und die alltäglichen Herausforderungen mit Kindern. Wenig Zeit für mich derzeit also, um durchzuschnaufen. Während ich die erste Plenarwoche nach der Sommerpause noch mit meiner Familie angereist bin, reiste ich im Oktober wieder das erste Mal alleine ohne meine Familie und mein Baby nach Wien an. Die erste Nacht ohne Baby, das erste Mal längere Zeit ohne Baby – alles Dinge, die ich bereits mit dem älteren Sohn erlebt habe. Da könnte man vielleicht meinen, es schleicht sich mit dem 2. Kind eine gewisse Routine ein. Fehlanzeige. Klar, ein paar Dinge laufen mit dem 2. Kind vielleicht unkomplizierter ab. Aber eines wird mir wohl immer bleiben: meine innere Zerrissenheit. So bin ich derzeit Stammgast am Flughafen. Oft fliege ich 2 mal in der Woche nach Wien und retour, nur damit ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen kann und meinen Mann unterstützen kann, der ja auch voll berufstätig ist. Doch richtig abschalten kann ich dabei an beiden Orten nicht. Daheim bei den Kindern denke ich oft was ich noch hätte alles vorbereiten sollen. Bin ich in Wien, kreisen meine Gedanken oft um die Familie und ich kann meine kinderfreie Zeit auch nicht wirklich genießen. Was mir an solchen Tagen bzw. in meiner derzeitigen Lebenssituation besonders gut hilft, ist meine Eigenschaft, dass nicht alles perfekt sein muss und manchmal auch 80% reichen (müssen). Und dennoch: diese innere Zerrissenheit wird mich wohl noch eine Weile begleiten.

Und dann sind da aber auch immer wieder historische Beschlüsse, die Freude machen sie zu beschließen und auch etwas stolz machen, dass eine Batschunsere hautnah dabei sein kann, wenn diese Beschlüsse in die Geschichte eingehen. Wie zum Beispiel die Wertsicherung für Familien, die wir kürzlich bei der letzten Sitzung beschlossen haben.

Mit dem Beschluss im Bundesrat werden ab kommendem Jahr verschiedenste Sozialleistungen automatisch wertgesichert, sprich an die Inflation angepasst. Bislang gab es eine solche Automatik nur bei den Pensionen. Dass nun auch Sozialleistungen langfristig abgesichert werden, ist gerade für die jungen Menschen in unserem Land festgeschriebene Generationengerechtigkeit.

Was bedeutet die Valorisierung für Familien?

Eine Vorarlberger Familie, die im Jänner 2023 ein Kind bekommt, würde in 18 Jahren nach aktueller Regelung 27.927,60 Euro an Familienbeihilfe, 12.614,40 Kinderabsetzbetrag und 1.000 Euro Schulstartgeld erhalten. Insgesamt also 41.542 Euro in 18 Jahren.

Mit der Gesetzesänderung sprechen wir für dieses Kind (bei einer angenommenen Inflation von 2,5% jedes Jahr) von 35.962,55 Euro Familienbeihilfe, 16.080,56 Euro Kinderabsetzbetrag und 1.299,25 Euro Schulstartgeld. Insgesamt also 53.342,35 Euro. Das bedeutet also ein Plus an 11.800 Euro für dieses Kind.

Und damit nicht genug. Bekommt diese Familie noch ein weiteres Kind, so macht die Differenz inklusive der Geschwisterstaffelung 28.530 Euro aus.

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