Wie bereite ich mich auf meine Reden im Bundesrat vor?

Nie gab es so viele Möglichkeiten wie in dieser jetzigen Zeit als Bundesrätin eines zu üben: das Reden im Parlament. Ob ich meine Reden im Bundesrat selber schreibe und wie ich mich darauf vorbereite, erfahrt ihr hier:

Im Gegensatz zum Nationalrat haben Mitglieder des Bundesrates keine parlamentarischen Mitarbeiter. Das heißt: ich schreibe meine Reden natürlich selber. Die Tagesordnungen und Themen sind oft sehr kurzfristig vor der Plenarwoche bekannt, insbesondere dann, wenn es sich um Sondersitzungen handelt. Dann muss alles sehr schnell und spontan gehen. Egal ob Sondersitzung oder geplante Plenarsitzung –  es bleibt meist nicht viel Zeit, um sich auf die Reden vorzubereiten. Manchmal hat man also einige Tage Vorbereitungszeit, manchmal einzelne Stunden. Handelt es sich um eine geplante Plenarsitzung, so wird die Tagesordnung an die Mandatare der ÖVP´ler ausgesandt und man kann sich zu den Themen melden, zu denen man reden möchte. Eine finale Rednereinteilung sowie die Einteilung der Rednerreihenfolge macht dann unser Fraktionschef Karl Bader. Sobald also fix ist, zu welchem Thema man reden darf, so geht es an die inhaltliche Recherche. Hierbei bekommt man – wenn notwendig – auch Hilfe durch den Parlamentsklub.

Wenn irgendwie möglich ist es mir immer ein Anliegen, zum Thema meines Redebeitrages mit betroffenen Personen zu reden, sie zu interviewen und sowohl einen Vorarlberg- als auch einen Praxisbezug herzustellen und dies in meiner Rede einzubauen. Da ich noch relativ unerfahren bin, was die Darstellung und die Rede selber angeht, analysiere ich – wie früher beim Skifahren meine Trainingsläufe – auch meine Rede sorgfältig und versuche meine Verbesserungspotentiale beim nächsten Mal umzusetzen. Mein Mann ist dabei einer meiner größten Kritiker.

Ein Redebeitrag darf im Normalfall 10 Minuten nicht überschreiten. Tut man dies, so leuchtet das rote Licht am Rednerpult und man weiß dann, dass man seine Rede bald zu Ende bringen muss. Tut man das nicht, dann macht einen die Präsidentin oder der Präsident des Bundesrates darauf aufmerksam zum Ende zu kommen.

Bisher durfte ich mich in meiner Zeit als Bundesrätin bereits einige Male zu Wort melden und es hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet. Heute konnte ich beispielsweise über die Verlängerung der Sonderbetreuungszeit bis Februar 2021 reden. Ich hätte mir eigentlich nie gedacht, dass mir das Reden im Plenum so viel Freude bereitet und jedes Mal aufs Neue einen gewissen Nervenkitzel darstellt. Und Herausforderungen mag ich ja bekanntlich.;)

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