Mein Alltag mit Kind und Behinderung

Meine Familie wird regelmäßig – direkt oder ganz indirekt – gefragt, wie es mir mit meinem Sohn geht und wie ich ihn trotz Behinderung erziehen kann. Interessanterweise hat mich bisher kaum jemand direkt danach gefragt. Auch ich habe mir vor und am Beginn meiner Schwangerschaft natürlich oft Gedanken gemacht, wie ich das mit einem kleinen Baby und meiner Behinderung schaffen kann. Aber aus Erfahrung weiß ich nicht nur, dass es für vieles Lösungen gibt, sondern auch, dass Not erfinderisch macht. So habe ich kurzerhand eine einfache Transporthilfe aus dem Baumarkt (ein Brett auf Rollen) zweckentfremdet und verwende dieses als Transportmittel für den MaxiCosi. So komme ich problemlos mit Timo zum Auto und kann ihn dann direkt ins Auto hieven. Zum Einkaufen gehe ich am liebsten zum Lebensmittelhandel meines Vertrauens, wo ich immer auf dem Familienparkplatz parke. Direkt daneben befinden sich die Einkaufswägen und so kann ich Timo problemlos aus dem Auto in den Einkaufswagen hieven. Weil ich Timo nicht ununterbrochen von A nach B tragen kann, habe ich ein Laufgitter mit Rollen gekauft, das durch die Türstöcke passt. So kann ich Timo auch mit in alle Räume nehmen. Mittlerweile ist das auch nicht mehr notwendig, da er selber gehen kann und davonrennen viel mehr Spaß macht. Unsere – bis vor wenigen Wochen- fast täglichen Fahrradtouren können wir alleine ohne fremde Hilfe machen. Beim Kochen schaut mir Timo jeden Tag von der Wippe auf der Küchentheke aus zu. Mittlerweile hält seine Geduld aber nur, wenn er auch regelmäßig mitnaschen kann.;) Darüber hinaus findet unser Alltag viel auf dem Boden statt. Ich versuche viel mit ihm zu spielen und sitze bei ihm oder krabble mit ihm herum. Mittlerweile geht Timo nun schon eine ganze Weile. Noch komme ich ihm gut hinterher und irgendwie empfinde ich es als sehr angenehm, dass er selbstständig gehen kann. Natürlich werden immer wieder herausfordernde Situationen auf mich zukommen, aber ich bin zuversichtlich, dass es auch hierfür eine Lösung geben wird, damit ich meinem Wirbelwind weiterhin nachkomme. Mit ein bisschen Kreativität klappt also vieles und wenn trotz Kreativität was wirklich nicht geht, dann hat Timo sehr engagierte Omas und Opas, die tatkräftig unterstützen. Wahrscheinlich sieht unser Alltag gar nicht so anders aus, als jener von nicht behinderten Müttern. 😉

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