Können wir uns noch Kinder leisten?

Vor einigen Wochen bin ich im Zug von Wien nach Vorarlberg mit einer jungen Frau ins Gespräch gekommen. Es war nicht zu übersehen, dass sie bald ein Baby bekommen würde. Wir haben uns angeregt darüber unterhalten, wie sehr Kinder das eigene Leben auf den Kopf stellen und wie anstrengend und gleichzeitig wunderbar das sein kann. Dann jedoch sagte sie etwas, das mich berührt hat: Sie und ihr Partner hätten sich immer zwei Kinder gewünscht. Doch wenn das mit der Teuerung so weitergehen würde, wisse sie nicht, ob sie sich das überhaupt noch würden leisten können. Das war einer jener Momente, in denen ich besonders froh bin, dass ich mit meiner Arbeit im Bundesrat dort etwas bewirken kann, wo die Sorgen der Menschen am größten sind. Denn gerade Anfang des Jahres sind eine ganze Reihe an Entlastungsmaßnahmen in Kraft getreten, die erst kürzlich beschlossen wurden. Etwa die Valorisierung von Familienleistungen.

Mehr Geld für Familien

 Seit 1. Jänner werden zahlreiche Unterstützungen für Familien wie die Familienbeihilfe, der Kinderabsetzbetrag oder das Schulstartgeld an die jährlichen Teuerungsraten angepasst. Nach der alten Regelung würden Familien, bei einer angenommenen Inflation von 2,5 Prozent, für ihr Kind bis zum 18. Lebensjahr 27.927,60 Euro an Familienbeihilfe, 12.614,40 Euro Kinderabsetzbetrag und 1.000 Euro Schulstartgeld erhalten. Insgesamt also 41.542 Euro. Mit der Gesetzesänderung allerdings kommen, ebenfalls ausgehend von einer Inflation von 2,5 Prozent, für das Kind bis zu seinem 18. Geburtstag 35.962,55 Euro Familienbeihilfe, 16.080,56 Euro Kinderabsetzbetrag und 1.299,25 Euro Schulstartgeld zusammen. Insgesamt also 53.342,36 Euro. Das sind mindestens 11.800 Euro mehr. Für ein zweites Kind macht die Differenz inklusive der Geschwisterstaffelung sogar 28.530 Euro aus. Gerade für Familien mit niedrigerem Einkommen machen diese Anpassungen einen großen Unterschied. Und das ist gut so. Denn ob und wie viele Kinder jemand haben möchte, sollte eine freie Entscheidung sein und keine, die von der Inflation bestimmt wird.

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