Der Schutz der Kinderrechte geht uns alle an. Besonders engagiert jedoch setzen sich dafür die Jugendbotschafter:innen der Caritas Vorarlberg ein. Um ihr Anliegen zu unterstützen, habe ich sie Anfang Juni in den Kinderrechteausschuss im Bundesrat eingeladen.
Wie verbringen Sie einen Tag, an dem es in Strömen regnet? Ich sitze bei so einem Wetter meistens am Schreibtisch oder, umringt von Bauklötzen und Buntstiften, mit meinen zwei kleinen Jungs am Boden. Am 16. April allerdings habe ich mir eine dicke Jacke geschnappt und bin nach Dornbirn gefahren. Denn an diesem ungemütlich kalten Sonntag haben die Jugendbotschafter:innen der Caritas Vorarlberg am Marktplatz in Dornbirn im Rahmen eines Protestcamps für 24 Stunden ihre Zelte aufgeschlagen. Das Ziel der Aktion war es, auf die UN-Kinderrechte und ganz konkret auf die Situation von Kindern in Flüchtlingslagern aufmerksam zu machen. Die Forderung der Jugendbotschafter:innen: Die Politik muss international dafür sorgen, dass Kinder in Flüchtlingslagern weltweit besser versorgt werden, eine Chance auf ein sicheres Zuhause, auf Bildung und damit auf eine echte Zukunftsperspektive bekommen. Ein enorm wichtiges Anliegen, denn noch nie waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie heute. 100 Millionen sind es laut UNCHR seit der russischen Invasion in der Ukraine, etwa 42 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche. Da sich diese Forderung nicht nur an die Öffentlichkeit, sondern vor allem an die Bundespolitik richtet, habe ich die Gelegenheit genutzt, um mit den „Jubos“ persönlich ins Gespräch zu kommen. Denn ganz egal wo sie leben: Kinder sind auf unseren Schutz angewiesen. Und ich werde tun, was ich kann, um meinen Teil dazu beizutragen. Das ist mir nicht nur als stellvertretende Vorsitzende im Kinderrechteausschuss des Bundesrates, sondern vor allem als Mutter ein großes Anliegen.
Die Jugendbotschafter:innen zu Gast im Bundesrat
Gleich bei der nächsten Gelegenheit habe ich also die Forderungen der Jugendbotschafter:innen mit nach Wien genommen und dort im Kinderrechteausschuss präsentiert. Parallel dazu habe ich die Jugendbotschafter:innen zu einem Besuch eingeladen. Zuletzt waren die Jugendbotschafter:innen für UN-Kinderrechte der Caritas Vorarlberg 2017 im Parlament zu Gast. Damals regten sie mit der Ausstellung von zehn selbstgebauten Kinderfiguren in der alten Säulenhalle zum Nachdenken über die UN-Kinderrechte an. Dieses Mal, bei ihrem Besuch am 5. Juni, konnten fünf junge Frauen als Vertreterinnen der Jugendbotschafter:innen an der Ausschusssitzung teilnehmen und ihre Botschaft persönlich vortragen. Ich war und bin begeistert von dem Engagement, mit dem sich diese jungen Menschen für Kinder stark machen. Dass wir ihnen zuhören, ist eine Frage des Respekts für diesen Einsatz. Und dass ihre Forderung nach der Wahrung der Kinderrechte in allen Belangen möglichst umfassend in die Tat umgesetzt wird, muss ohnehin unser oberstes Ziel sein. Als Politiker:innen, als Eltern, als Menschen.
